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Blog Post

4. Februar 2024
Ich habe da natürlich meine Meinung zu... aber vielleicht entscheidest du selbst, nachdem du meine bisherige Geschichte gehört hast: Bevor ich meine Selbstständigkeit mit Ringana gestartet habe war ich zwar sehr glücklich mit meinem Mann, aber ziemlich unzufrieden in einem Job der viel zu lange Arbeitstage von mir verlangte. (Ist es nicht oft so, dass ein Lebensbereich besser läuft als ein anderer und man nicht unbedingt in allen gleich zufrieden ist?... naja..) Völlig ausgelaugt und erschöpft kam ich Abend für Abend nach Hause und wusste, dass der Stress, den ich dort erlebte, mit der Grund dafür war, warum ich nicht schwanger wurde. Ich suchte einen Ausweg. Und fand ihn auf dem Account einer Bloggerin, der ich vertraue und die ich einfach mag. ES WAR MEIN AUSWEG AUS EINEM ZU STRESSIGEN & NICHT SELBSTBESTIMMTEN LEBEN Sarah, aka Honigdusche erzählte etwas davon, dass sie Frischekosmetik ausprobiert hätte. 100% Natur. Ohne Konservierungsstoffe oder chemische Zusätze. Ich wurde hellhörig. Seit ich denken kann, hat meine Oma mit Kräutern gearbeitet. Ihre Haare mit einer natürlichen Aloe-Vera-Honig-Zwiebel-Ei-Zaubermaske gepflegt und mit erhobenem Zeigefinger und ernstem Gesichtsausdruck der neugierigen 8-jährigen Version von mir erzählt, dass es zur Natur keine Alternative gibt. Unsere Haut und unser Körper brauchen Nahrung. Und zwar echte, lebendige Nährstoffe aus der Natur und kein Gedöns aus zwielichtigen Plastikflaschen. Sie sagte immer: "Das sieht vielleicht im ersten Moment gut aus, wenn du dieses Shampoo verwendest, aber langfristig bekommen Haut & Haare keine Nährstoffe und verkümmern innerlich." Sie machte ihre Haarkur einmal die Woche und wusch sich das Haar nur mit Brunnenwasser. Ihre Haare waren wunderschön, voll und gepflegt und schlohweiß bis ins hohe Alter. Es brauchte also nicht viel um mich zu überzeugen, dass Kosmetik, die so natürlich ist und 100% Wirkstoffe enthält gut sein muss. AUS PRODUKTLIEBE & ÜBERZEUGUNG
14. April 2020
Heute ist kein guter Tag. Ich bin müde aufgewacht. Alles tut weh. Morgen ist meine OP. Meine Freunde fragen mich wie es mir geht. Ob ich mir Sorgen mache? Ob ich aufgeregt bin? Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht was ich denke oder fühle. Oder ob ich mir Sorgen mache. Ich weiß nur, dass mein Nacken weh tut. Und mein Rücken. Und dass ich so unfassbar müde bin. Zwei Minuten Massage und alles knackt. Ich heule. Scheinbar manifestiert sich der Mist aus meinem Unterbewusstsein direkt in meinem Körper. Ich weine, weil mir bewusst wird, dass ich glaube übersehen worden zu sein. Alle anderen sind geliebt. Umsorgt. Bekommen was sie sich wünschen. Nur ich bin vom Leben übervorteilt. Von Gott vergessen. Übersehen. Oh, du denkst: Was für ein Blödsinn! Stimmt doch gar nicht! Und: wie selbst mitleidig. Am liebsten möchtest mir das sagen? Ich weiß das doch auch. Also, zumindest mein rationales Hirn weiß, dass das Blödsinn ist. Das hilft nur gerade meinem Herzen nicht und auch nicht meiner Seele. Achso, und nein. Positives Denken hilft auch nicht. Dazu bin ich gerade viel zu erschöpft. Zu lange steckten diese Gedanken in meinen Knochen und haben mich mürbe gemacht. Ich kann nicht einfach einen Schalter umlegen und glauben, dass alles gut wird. Einfach indem ich es mir selbst einrede. Weil ich einfach keine Kraft habe. Also weine ich einfach weiter und lasse den Mist raus. Und dann lichtet sich der Nebel. Mir fällt ein: "Ich kann diese Dunkelheit ja dahin bringen, wo sie vom Licht erhellt wird." Das ist überhaupt nicht anstrengend und kostet überhaupt keine Kraft. Ich bleibe einfach hier liegen. Und sage: Hey, Gott. Hier bin ich. (hier folgt eine Pause, ist er da? Ah, ja, Ich merke schon. Er hat ja die ganze Zeit auf mich gewartet. Also sage ich: Hi. (das "Hi" ziehen ich ganz lang und muss dabei ein wenig selbst ironisch und peinlich berührt lächeln, so als ob ich mal wieder zu meiner Freundin komme und ihr den gleichen Mist erzähle, den ich ihr schon 100 mal erzählt habe. Sie kennt das. Sie hat Verständnis dafür, aber ich weiß auch, dass sie manchmal die Augen deswegen verdreht. Weil wir beide wissen, dass es totaler Blödsinn ist, was ich ihr gleich erzähle. Ganz liebevolles Augenverdrehen natürlich.) Siehst du den Mist? Ja. Natürlich siehst du ihn. Das ist also das was ich gerade glaube. Ja. Ich denke, dass du mich vergessen und übersehen hast. Und dass du mich nicht liebst. (Schon während ich das sage, löst sich das alles auf. Einfach weil es so haltlos ist in seiner Gegenwart.) Ich denke, dass diese OP morgen schief gehen wird. Und sich meine Lebensträume nie erfüllen werden. Ich bin müde. Hier. Halte das mal. Ich liege einfach weiter da und beobachte mit meinem inneren Auge was passiert. Der Mist fällt einfach in sich zusammen. Ich weiß ja, dass das Lügen sind. Auch wenn sie alt sind und immer wieder auftauchen. Und sobald ich sie ihm hinhalte passiert genau das was ich brauche. Ich merke, wie sich die Entspannung in meinem Rücken breit macht. Ich atme tief durch. Und lasse los. Lasse alle Dunkelheit ans Licht kommen, weil sie hier einfach keinen Bestand hat. Gott, bin ich froh, dass ich das alles nicht aus eigener Kraft besiegen muss. In meiner Schwachheit bist du mächtig, sagst du. Aber vielleicht ist das gar keine Schwachheit. Vielleicht ist es Stärke sich all dem zuzuwenden. Ich atme noch einmal tief und befreit durch. Ich setze mich langsam auf und genieße einfach weiter die Ruhe und den Frieden. Hast du irgendwas für mich, Gott? Ich warte einige Minuten und freue mich einfach an der Stille. Und du sprichst in mein Chaos: Ich habe dich eh und je geliebt. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein. Du bist mein geliebtes Kind. Du bist die, an der ich Wohlgefallen habe. Jedes Haar auf deinem Haupt habe ich gezählt. Und nichts wird dir widerfahren was du nicht tragen kannst. Ich habe dich je und je geliebt - Langsam sickert es in mein Bewusstsein. Wird Teil meines Seins. Ich glaube das jetzt. Mein Hirn hat nicht verstanden, was hier gerade passiert ist, obwohl es all diese Infos vorher schon hatte. Aber mein Körper ist entspannt. Die Wogen in meiner Seele sind geglättet. Das kann ich spüren. Und alles ist wieder im Einklang. Ich atme wieder tief und befreit aus. Danke Gott. Ich nehme das mit. Und bewahre es in meinem Herzen. Und sollte da wieder etwas sein, was ich alleine nicht gewuppt kriege, komme ich zu dir. Du bist ja da und wartest nur, dass ich mich zu dir setze.

ÜBER GEFÜHLE, DIE GEFÜHLT WERDEN WOLLEN. 

Vieles steht still. 

Meine Bücher habe ich zu Ende gelesen. 
Netflix unterhält mich nicht mehr. 
Ich komme zur Ruhe. Bemerke Unruhe in mir. 

Vieles kommt hoch. 

Dinge, von denen ich dachte, dass ich sie schon hinter mir gelassen habe. Dass ich sie akzeptiert habe. Und, dass ich vertraue und warten kann. Warten auf die Erfüllung unerfüllter Wünsche. Glücklich sein solange die Wünsche nicht erfüllt sind. Glücklich sein, auch wenn diese Wünsche nie erfüllt werden. Vertrauen, weil ich weiß, dass da jemand ist der mich hält. 

Mit dem Kopf weiß ich das. Ich habe einen sehr guten Grund zu vertrauen, denn es gibt einen Ort der Sicherheit zu dem ich jederzeit Zugang habe. 

Da bin ich safe. Normalerweise sage ich HIER bin ich safe. Weil dieser Raum in mir ist. Der Raum in dem ich Gott in mir begegne. Aber jetzt sage ich: DA. Weil ich es sich jetzt gerade so anfühlt als wäre es da und nicht hier.

Ich weiß also eigentlich, dass ich sicher bin und vertrauen kann. Bei meinem Herzen kommt das manchmal besser und manchmal schlechter an. Jetzt gerade eher schlechter.

Ich bin erschöpft. Wovon weiß ich nicht genau. Es sind keine konkreten Gedanken oder Sorgen, die mich quälen. Es ist mehr so ein Gefühl. Einfach ein Gefühl. Etwas, was mir die Luft abschnürt und die Brust zudrückt. Ich hole tief Luft. Das hilft. Macht es leichter. 

Ich setze mich allein auf den Balkon. Warm eingepackt. Mit dem Gesicht zur Sonne. Das Gefühl begleitet mich weiterhin. Also sitze ich hier. Frage das Gefühl lautlos was es mir sagen will. 

Ich werde sauer, weil es nicht antwortet, wische mir eine wütende Träne von der Wange. 
Spüre ihm nach. Versuche es zu ergründen. Zu fassen. Es wortlos zu beschreiben, auszudrücken, was es in mir macht. 
Ich kriege es nicht zu fassen. 
Also sitze ich hier weiter. 
Nachdem die Tränen versiegt sind versuche ich es etwas trockener und fühle mich dabei sehr vernünftig:
"Hallo. Dann bist du jetzt also auch da. Dann sitzen wir jetzt also hier zusammen. Ist ok."

Es ist ok. Ich bleibe hier einfach so lange, bis du wieder gehst. Und atme. Spüre die Wärme der Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht. Die frische Luft, die in meine Lungen strömt. 

Ich weiß woher du kommst. Du warst schon länger da. Ich konnte dich bisher nur gut verstecken. Hinter all der Geschäftigkeit. Den Terminen, Aufgaben und Menschen, die ich treffen und um die ich mich kümmern musste. 
Jetzt sind sie alle weg. Die Menschen, Termine und Aufgaben. 
Nur noch du und ich. Also: "Hi." Ich sehe dich jetzt. Und ich bin bereit zu hören, was du mir zu sagen hast. 

Ich erinnere mich an das Gebet einer Frau vor einigen Monaten. Ich würde viel Geduld brauchen und sie auch bekommen, hat sie gesagt. Geduld? Ich habe keine Geduld. Ich habe Schmerzen. Und Tränen. Und es gibt nichts mehr, was mich davon ablenkt. 

Wo ist mein Vertrauen hin? Wo meine Sicherheit? Hab ich euch verloren? Vielleicht habe ich euch stehen lassen. So, wie ich meine Handtasche manchmal in einem Laden liegen lassen. Aber wo? Es ist gar nicht so lange her - vielleicht zwei, drei Tage - da hatte ich euch noch bei mir. Ich rekapituliere was seitdem passiert ist. Vielleicht fällt mir dann ein wie es passieren konnte, dass ich euch verlegt habe. 

Ich habe schon immer geschrieben, fällt mir ein. Als Teenie habe ich schrecklich kitschige Gedichte geschrieben um über meinen Liebeskummer hinweg zu kommen. Ich muss schmunzeln über meine Theatralik als 15-jährige und erkenne, dass ich mit 31 immer noch etwas von ihr in mir habe. Heute kann ich es (meistens) nur besser kaschieren.

Keine Ahnung warum ich gerade jetzt daran denke. Vielleicht erinnert es mich einfach daran, dass das was ich hier tue, genau die Art der Verarbeitung ist die mir schon immer geholfen hat über Dinge hinweg zu kommen. Vielleicht hilft es mir auch einfach mich selbst nicht so ernst zu nehmen, wenn ich an diese 15-Jährige Version meiner Selbst erinnert werde.

Und dann merke ich, dass es weg ist. Dieses seltsame Gefühl, das immer in Wellen kommt und geht. 

Es hat also geholfen. Auch dieses Mal. 

Still werden, reflektieren und schreiben. Obwohl ich keine intellektuelle oder logische oder eine sonst irgendwie geartete Antwort auf die Fragen habe die ich mir und diesem Gefühl gestellt habe. 

Die Fragen wirken. Vielleicht wollte das Gefühl ja nur mal gesehen und gefühlt werden. Vielleicht ist es nicht der Feind, für den ich es halte. Ich weiß wieder worauf und wem ich vertrauen kann. Woher meine Kraft und Geduld kommen wird, wenn ich sie brauchen werde. Und es ist ok, dass es jetzt gerade so ist, wie es ist. Ich bin ok damit. Ich weiß es nicht nur, mein Herz glaubt es auch. Wie Sobi in ihrem Lied "home one day" singt: 

"I will be home one day, 
be in a better way. 
I won´t remember missing you." 
- Sobi - Home One Day

Eines Tages werde ich mich besser fühlen als ich es jetzt gerade tue. Und ich werde mich nicht einmal an den Schmerz erinnern können, den ich noch vor wenigen Minuten empfunden habe. Dieses Bewusstsein tröstet mich jetzt schon. Lindert meinen Schmerz und stimmt mich doch tatsächlich wieder fröhlicher.

Es ist wieder gut. Ich bin ok. Auch wenn ich weiß, dass die nächste Welle sicher kommt. 
Diese Momente der Selbstkalibrierung sind: Nicht einfach. Aber wertvoll. 

Wenn es etwas gibt, dass du mit mir teilen möchtest, oder Fragen, die du an mich hast, dann schreibe mir gerne.
Ich freue mich sehr von dir zu hören. 

Mit Liebe geschrieben

deine Tina

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